Bürgerkraftwerk

Global denken – lokal handeln

Dieses Motto bewegte seit April 2003 einige DessauerInnen, als sie daran dachten, in Dessau eine Photovoltaikanlage bauen zu wollen. Hier vor Ort einen kleinen Beitrag gegen die Klimaerwärmung zu leisten, ist ein weiterer konkreter Handlungsschritt, der aus den Aktivitäten des Dessauer Energietisches resultiert.

Seit 19. Januar speist eine 10 kW peak Photovoltaik Gemeinschaftsanlage in der Humperdinckstraße 16, zwischen Güterbahnhof und Umweltbundesamt, Strom in das Netz der städtischen DVV GmbH. Die Anlage wird von einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) betrieben, in der sich acht Menschen zusammengetan haben.

Stand der Dinge

Eigentlich hat alles geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben.
Ende Oktober hatten wir acht Gesellschafter uns auf den Gesellschaftervertrag geeignigt.
Wenige Tage später kam die Bewilligung des Kredits von der KfW über 45.000 € zu 1,9 % Zinssatz, rückzahlbar in 10 Jahren; den gibt es jetzt nicht mehr, statt dessen aber eine höhere Einspeisevergütung.
Wir bestellten Module mit Solarzellen von Q-Cells-Thalheim bei Solara in Wismar, das Aufständerungsgerüst bei der Firma ALTEC in Krispendorf Thüringen, die Wechselrichter vom Marktführer SMA.
Ende Oktober diskutierten die Politiker in Berlin das Vorschaltgesetz zum Erneuerbaren Energie Gesetz und legten fest, dass die Einspeisevergütung, die in 2003 gezahlt wurde, auch für das Jahr 2004 gelten sollte, also nicht, wie in den letzten Jahren üblich, mit dem Jahreswechsel um 5% gesenkt wird.
Wir mussten uns also nicht überschlagen und haben die Aufständerung vor Weihnachten und die Module Anfang Januar montiert.

Einweihungsfeier am 17. April

Das erste solare Bürgerkraftwerk in Sachsen-Anhalt und die neue Anzeigetafel in der Humperdinckstraße 16 wurden am Tag der Erneuerbaren Energien, am 17. April 2004 offiziell eingeweiht und enthüllt.

Aussichten

Heute, bei einem Zählerstand von 7.250 kWh, kann man noch nicht sagen, ob sich unsere Erwartungen erfüllen werden, die geplanten Investitionskosten von 45.000 € konnten wir jedenfalls knapp unterschreiten.

Nach den Erfahrungen anderer Anlagen in Dessau werden wir mit der 10 kW Anlage etwa 8.000 kWh jährlich einspeisen und haben damit stabile Einnahmen von ca. 3.600 € pro Jahr. Die ersten 10 Jahre gehen die Einnahmen in die Kredittilgung, danach wird die Einspeisevergütung abzüglich der Betriebskosten in 10 jährlichen Raten von 11 – 14 % an die Gesellschafter ausgeschüttet.

So gesehen ist das Geld zwar nicht aus dem Fenster geschmissen, aber ohne den Idealismus, konkret etwas gegen die Klimaerwärmung machen zu wollen, hätten wir uns nicht für das Projekt entschieden

Mitmachen

Wir wollen weiter machen und suchen für neue Solare Dächer in Dessau neue Mitstreiter.

Menschen, die Mitgesellschafter werden oder ihren Stromlieferanten wechseln wollen, können jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen.

Kontakt

Energie abc
Burkhard Petersen
Humperdinckstr. 16
tel. 03 40 / 2 30 18 60